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Ein neues Kellerprogramm von Peter Radestock
MANN & FRAU IMTEAM

von Adamouren bis Evamouren


Besetzung:
Auswahl, Zusammenstellung,
Spielleitung
Musikal. Einstudierung
und Begleitung
Dramaturgie

Peter Radestock

Christian Keul
Jürgen Sachs
MANN & FRAU IMTEAM

Darsteller: Franziska Knetsch, Stefan Gille, Peter Radestock



Stück:

Ein neues Programm von Kellermeister Peter Radestock über die Beziehungs-Geschichte von Mann und Frau seit Adam und Eva bis heute – leicht gekürzt!

Mit Musik

Pressestimmen:

Marburger Neue Zeitung vom 12.01.2010

Vom Paradies in die Beziehungskrise
„Mann & Frau imteam“ feiert Premiere

Seit fast zwanzig Jahren ist Peter Radestock der „Kellermeister“ des Hessischen Landestheaters Marburg. Elf Kleinkunstprogramme hat er in dieser Zeit im Deutschhauskeller inszeniert und mit der Premiere von „Mann & Frau imteam“ am Samstag mit der „Beziehungsgeschichte von Mann und Frau seit Adam und Eva bis heute“ das Dutzend voll gemacht.

Es beginnt bei Adam und Eva, sieht man vom „Einmarsch“ der drei „Keller-Weisen“ Peter Radestock, Stefan Gille und Franziska Knetsch einmal ab, bei dem sie „Der deutsche Mann, das ist der unverstandne Mann“ singen. Und es endet textlich ebenfalls passend: „Erst kommt der erste Kuss, dann kommt der letzte Kuss, dann ist Schluss“, wie es schon die Knef gesungen hat. Dazwischen liegen knapp zwei Stunden, in denen sowohl Plato als auch Goethe zu Wort kommen. Das Repertoire reicht von Charles Aznavour bis Frank Zander. Der mittelalterliche Eheratgeber oder Erich Kästners „Kleines Solo“, alles ist vertreten.

„Kann denn Liebe Sünde sein?“, fragen Radestock, Gille und Knetsch, die von Christian Keul musikalisch durch den Abend begleitet werden. „Wie man eine Frau immer und überall zufrieden stellt“, erweist sich als lange Liste. Wie man einen Mann immer und überall zufrieden stellt? „Erscheinen Sie nackt.“ Es wird launig gereimt („Beulen, die am Kopf entstehn, sind nur selten erogen“) und in einem „Quiz“ werden Männerwitze im Dutzend abgebrannt. Kostprobe gefällig? Männer haben keine Brüste, weil sie nicht mit einer Doppelbelastung umgehen können. Spaßiges und Subtiles, laute und leise Töne wechseln sich ab und ergeben für das Publikum einen äußerst kurzweiligen Abend, für dessen Dramaturgie Jürgen Sachs verantwortlich zeichnet.




Oberhessische Presse

Witz, Charme und Schauspielkunst

„MANN & FRAU IMTEAM - von Adamouren und Evamouren“ heißt der Titel des neuen Kellerprogramms des Hessischen Landestheaters Marburg, umgesetzt von Peter Radestock.

Marburg. „Eines Tages im Garten Eden sagte Gott zu Eva: Ich werde dir einen Mann an die Seite stellen..., du musst ihn glauben lassen, ich hätte ihn zuerst erschaffen...“ – Das Stück thematisiert die (Liebes-)Beziehung zwischen Mann und Frau in einer imposanten Vielfalt von literarisch-kabarettistischen Szenen, Dialogen, Liedern und Sketchen. Der historische Bogen wird dabei weit gespannt, beginnt rund 1.800 Jahre vor unserer Zeitrechnung mit dem Codex Hammurapi, der Rechtssammlung des Königs Hammurapi von Babylon, lässt Adam und Eva aus dem Alten Testament zu Wort kommen, genau wie mittelalterliche Eheratgeber und bekannte deutsche Lyriker.

„Ja, so warns, ja, so warns, ja so warns, die alten Rittersleut...“ – die Auswahl stützt sich allein auf männliche Sichtweisen. Sie enthält einschlägig wohl bekannte Verse von Valentin, Kästner, Goethe, Heine, Tucholsky und vielen mehr. Die Schauspieler brillieren, im Publikum wird viel gelacht und an Szenenapplaus niemals gespart.

Denn mit viel Witz, Charme und Spontaneität wird Schauspielkunst vom Feinsten geboten: Franziska Knetsch, Stefan Gille, Peter Radestock und Christian Keul (Klavier) agieren vertraut und bemerkenswert facettenreich im Team. Schade nur, dass der historisch gespannte Bogen schwerlich da ankommt, wo ihn der kunstfertig gewobene Titel des neuen Kellerprogramms platziert: Bei dem modernen, partnerschaftlich definierten Teambegriff und einer aktuellen Diskussion um das Verständnis von Intimität und Individualität.

von Dr. Imke Troltenier




marburg news

Mann und Frau im Team

Das alte Thema neu im Keller

10.01.2010 - fjh

"Wer war zuerst da: Adam oder Eva?" Diese Frage erörterten Franziska Knetsch, Stefan Gille und Peter Radestock beim neuen Keller-Programm des Hessischen Landestheaters (HLTh) auf überaus witzige Weise. Unter dem Titel "Mann und Frau im Team" feierte es am Samstag (9. Januar) Premiere im Deutschhauskeller. Vom Kodex des Hamurabi über die Bibel und Texte von Johann Wolfgang von Goethe, Kurt Tucholsky oder Erich Kästner bis hin zu aktuellen Witzen über das Verhältnis zwischen Männern und Frauen spannte das von Radestock zusammengestellte Kabarettprogramm einen unterhaltsamen und amüsanten Bogen. Gedichte und Prosa-Texte lösten sich dabei immer wieder mit Liedern zum ältesten Thema der Welt ab. Ignorante Arroganz von Männern gegenüber Frauen drückten dabei nicht nur historische Texte aus, sondern beispielsweise auch die nach Geschlechtern getrennte Gebrauchsanweisung für einen Drive-In-Bankomaten. Ebenso bekamen aber auch die Männer an diesem Abend mehrmals ihr Fett weg. Frivole Späße über Sex und Erotik fehlten genauso wenig wie anzügliche Bemerkungen über die kleinen Widrigkeiten des alltäglichen Zusammenlebens. Immer wieder kam jedoch heraus, dass Frauen und Männer einander brauchen wie Fische das Wasser, auch wenn es mitunter nicht ganz sauber sein mag. Mit – überwiegend bekannten – Liedern besangen die drei Darsteller das Thema immer wieder aus unterschiedlichen Blickwinkeln. "Eins und eins, das macht zwei" war eine liebevoll gesungene Rechenaufgabe, die von Hildegard Knef her bekannt ist. "Bibamus" lautete unmittelbar vor der Pause die trinkfeste Alternative der drei Mitwirkenden zu einer liebevollen Beziehung zwischen zwei Partnern. Besonders gelungen war allerdings eine Interpretation des von Charles Aznavour her bekannten Chansons "Du lässt Dich gehen" durch Gille und Knetsch im Wechsel. Waren Gille und Radestock an diesem Abend gut, so ragte Knetsch sogar noch darüber hinaus. Mit ihrer modulationsfähigen Singstimme bewies sie bei den Liedern ebenso viel Drive wie mit ihrem schauspielerischen Können bei den Texten. Als Moderatorin bei einem Quiz stellte sie ihren beiden männlichen Kollegen Fragen wie "Was sagen Männer, wenn sie bis zur Brust im Wasser stehen?" Die anzügliche Antwort darauf lautete: "Das geht mir über den Verstand!" Konnte Radestock mit seinem gesprochenen Text auf "Noah found Grace in the Eyes of the Lord" den gekonnten Hintergrundgesang seiner beiden Kollegen leider nicht deutlich genug übertönen, so begeisterte seine Version von Frank Zanders "Ich trink auf Dein Wohl, Marie". Hier war er sogar fast genauso gut wie das Original selbst. Insgesamt boten die drei Schauspieler und ihr Keyboarder dem Publikum in der historischen Ochsenbraterei einen sehr vergnüglichen Abend. Radestock als beinahe machtloser Gott mit langem Rauschebart und Gille als etwas dümmlicher Adam sowie Knetsch als gelangweilt triebhafte Eva hatten nicht unwesentlichen Anteil daran.

Franz-Josef Hanke - 10.01.2010

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